Naturschutzgebiet:  Zichower Wald, weinberg und das Randowtal

Der Zichower Wald wurde 1997 als Naturschutzgebiet mit FFH Rang ausgewiesen und ist somit Bestandteil von Natura 2000, einem europaweiten Schutzgebietsnetz. Erbefindet sich weitestgehend im Besitz des NABU-Stiftung. Die Abkürzung FFH steht für: Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie), kurz FFH-RL, eine Naturschutz-Richtlinie der Europäischen Union.

Mit Hilfe von Spenden kaufte die NABU-Stiftung seit 2013 Wiesen in der Randow-Niederung hinzu, die außerhalb des Naturschutzgebietes in direkter Nachbarschaft zum Stiftungsland liegen. In Stiftungseigentum dienen auch diese Flächen nun dem Naturschutz.

Der Wald wird seinem natürlichen Lauf überlassen. Im Frühjahr findet man hier wunderschöne Blütenteppiche mit Anemonen und Leberblümchen.

Die Wiesenflächen in der Randow sind an Nutzer verpachtet und werden so berabeitet, dass einheimische seltene Vögel sich hier beheimaten.

Unten im Informationsblatt kannst du mehr erfahren über das Gebiet. Dazu kannst du hier mehr lesen.

 

Und hier findest du Informationen zum Wald:

 

http://www.natura2000-brandenburg.de/projektgebiete/uckermark/zichower-wald/

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Fotos: Catarina Skirecki - Weinberg mit ganz wunderschöner seltener Vergetation

Foto: Frank Berhorn

 

 

 

In der Randowniederung soll auf einer Fläche von 4400 Hektar ein neues Naturschutzgroßprojekt entstehen – das vierte in der Uckermark.

 

Träger wird der Wasser- und Bodenverband Welse. Die Sache kommt aber nur zustande, wenn die Landnutzer mitspielen. Doch bisher gibt es fast nur Befürworter.

Nach der letzten Eiszeit entstand die einzigartige Landschaft mit einem gewaltigen Niedermoorgebiet – eines der größten zusammenhängenden in ganz Deutschland. Wer von Zichow, Wendemark, Blumberg, Schönow, Gramzow oder Lützlow von den Hängen in die Randow hinunterblickt, erlebt eine nahezu unberührte Wasser- und Wiesenfläche. Doch ist sie von Menschenhand verändert worden. Er setzte Gräben und Abflüsse, senkte den Wasserspiegel. Unbetretbare Flächen ließen sich nun ernten. Futter wurde gebraucht. Das frühere Niedermoor galt als äußerst fruchtbar. Die Melioration in den 70er Jahren machte sogar eine Intensivnutzung des Grünlandes möglich.

Doch die Folgen sind überall sichtbar: Das Moor stirbt allmählich. Der Torf zersetzt sich, weil das Wasser fehlt. Der Boden wird schlechter. Erträge sinken. In den vergangenen 100 Jahren ist die Bodenoberfläche um mindestens einen Meter abgesackt. Die Wasserdurchlässigkeit leidet, weil sich die schwarze Masse verdichtet. Das Moor verliert seine Funktion als natürlicher Wasserspeicher.

„Die Nutzung eines Niedermoors hat Grenzen. Jeder merkt das durch die Degradierung entstehende schwarze Pulver“, sagt Christine Schmidt, Chefin des Wasser- und Bodenverbands Welse. „Deshalb müssen wir die Wasserverhältnisse ändern, um dem Moor wieder Wasser zu geben und es standortgerechter zu nutzen.“ Und zwar unter wissenschaftlicher Begleitung der Eberswalder Hochschule.

Wichtigstes Ziel – die Anhebung des Grundwasserstands auf ein Niveau von 40 Zentimeter unter Geländeoberfläche. Ein stärkerer Wasserrückhalt würde die weitere Torfmineralisierung verhindern. Die gesamte Randowniederung wäre wieder der ursprüngliche gigantische Wasserspeicher mit vielen gewässerökologischen Funktionen, mit Auswirkungen auf Mischwälder, Weiden und Böden. Wovon Wasserexperten seit vielen Jahren träumen, könnte noch in diesem Jahr Wirklichkeit werden. Und die Nutzer, die Landwirte und Tierhalter? „Die bleiben“, verspricht Christine Schmidt.

Heute wird das geplante Naturschutzgroßprojekt „Randowniederung“ unter Federführung des Umweltministerums in einer Nutzerversammlung vorgestellt.  Es gibt 56 betroffene Betriebe oder Einzelpersonen. Bisher regt sich kein Widerstand dagegen, obwohl die Uckermark mit bisher drei Großschutzgebieten überproportional ausgestattet ist. Das neue würde von der Landesgrenze in Höhe der A 11 im Norden bis zur Stettiner Bahnlinie im Süden reichen. Begehrtes Wiesen- und Weideland, dessen Verkaufserlöse in den vergangenen Jahren stark gestiegen sind. „Wir gehen davon aus, dass uns die Landnutzer vertrauen“, begründet Christine Schmidt die Ruhe hinter den Kulissen. „Wir wollen die Nutzungsarten ordnen, keinem Landwirt einfach Flächen unter dem Pflug wegkaufen.“

Im Gegenteil: Das Moorprojekt sieht Weiden für Rinder und Frischwiesen für die Heuernte vor. Auch Silage- und Biomasseproduktion bleiben möglich. Mit dem Schilfanbau, dem Einsatz von Wasserbüffeln oder Erlenstandorten könnten alternative Produktionsformen für die Landwirtschaft entstehen. Auf 150 Hektar bleibt ein Wasserspeicher ohne Nutzung. Das Projekt will die Randow in ihr natürliches Bett zurücklegen und Wehranlagen zurückbauen.

Der Wasser- und Bodenverband bekommt dabei die zentrale Aufgabe. Das benötigte Geld fließt nicht etwa aus den regulären Gebühreneinnahmen, sondern streng getrennt über Bund, Land und Stiftungsmitteln. Als neuer Eigentümer von Flächen verpachtet der Verband die Standorte weiter an die Landwirte. Ein Teil ist bereits gekauft worden. „Wir müssen Eigentum erwerben, um Flächen tauschen zu können“, sagt Christine Schmidt.

Wichtigster Grundsatz bleibt eine einvernehmliche Regelung mit den Betroffenen. Geht deren Daumen hoch, dann stellt der Wasser- und Bodenverband Welse den Antrag beim Bund, als Träger des ungewöhnlichen Niedermoorprojekts zu handeln. Anschließend soll in den nächsten zehn Jahren die kontrollierte Wiedervernässung des Riesenmoores in zwei Phasen umgesetzt werden. Dazu gibt es zunächst eine Studie, um einen sogenannten Pflege- und Entwicklungsplan zu erstellen - wie in anderen Schutzgebieten auch. Im zweiten Teil folgt dann die Umsetzung aller Vorhaben.

 

Quelle: https://www.moz.de/landkreise/uckermark/schwedt-und-angermuende/artikel90/dg/0/1/1648782/

Hier findest du Interessantes über die Geschichte des Randow-Welse-Bruchs: http://landwandel-randow.hnee.de/wandel.html